Rottnest Island – Bester Tagesausflug von Perth

Rottnest Island ist ein beliebtes Ziel für einen Tagesausflug – sowohl bei Touristen als auch bei Einheimischen. Die 11 Kilometer lange und 4,5 Kilometer breite Insel ist sowohl von Perth als auch von Fremantle erreichbar.

Vor kurzem haben auch wir einen Ausflug dorthin gemacht, um die Natur und die dort lebenden Quokkas zu sehen. In diesem Beitrag berichten wir, was wir erlebt haben und wie es uns auf Rottnest gefallen hat.

Tickets buchen

Die Tickets nach Rottnest haben wir online gebucht. Montags bis freitags ist die Fährüberfahrt zur Insel etwas günstiger, wovon wir profitieren konnten. In den Kosten von 49 Dollar (~31 Euro) sind Hin- und Rückfahrt sowie die Eintrittsgebühr für die Insel enthalten. Zusätzlich buchten wir ein Fahrrad für den Tag; das kostet 30 Dollar (~19 Euro). Den Fahrradverleih bekommt man auf der Insel übrigens nicht günstiger und wir empfehlen definitiv, diesen im Voraus direkt mitzubuchen. Die Fahrräder waren nämlich auf Rottnest ausgebucht und zwei spontane Frauen, die vor uns am Fahrradverleih standen, konnten keine Räder ausleihen.

Die zweite Möglichkeit, Rottnest zu erkunden, ist ein Bus, der über die Insel fährt. Das Tagesticket kostet zwar nur 20 Dollar (~13 Euro), man ist aber deutlich unflexibler als mit dem Rad.

Rottnest erkundet man am besten mit dem Rad.
Der Shuttlebus umrundet regelmäßig die Insel.

Zug nach Fremantle

Um ein bisschen Geld zu sparen, entschieden wir uns für die Fähre ab Fremantle, denn die ist günstiger als von Perth aus. Wir fuhren also morgens mit dem Zug von Perth nach Fremantle, was etwa 30 Minuten dauert. Dann checkten wir bei unserem Fähranbieter ein, nahmen uns eine dort ausliegende Karte von Rottnest mit und schauten uns schonmal die Wege und Buchten der Insel an.

Wenig später konnten wir schon auf unser Boot. Wir hatten uns für das 11:05 Uhr Boot entschieden, da wir nicht so früh aus Perth starten wollten.

Während wir auf dem Boot warteten, bis alle Passagiere an Bord waren, passierte etwas total Unerwartetes. Als ich im Hafen Fremantles mit keinem besonderen Ziel vor mich hinstarrte, nahm ich etwas an der Wasseroberfläche war. Vollkommen in Gedanken, brauchte ich erstmal Zeit um das Gesehene zu verarbeiten. „Oh, was ist denn das? Grau, Wasseroberfläche, Wal? Ne, Moment, Rückenflosse, da, weg, da…?“ (So muss es wohl in meinem Kopf ausgesehen haben.) Und plötzlich schrie ich auf. „Ahhh, da, da, ahhh“ und kicherte hysterisch. Daniel hatte in diesem Moment die Panik ins Gesicht geschrieben; er dachte, es wäre eine rieeesige Spinne mit uns an Bord. Endlich konnte ich das Gesehene in Worte fassen:

„DELFINE!“

Seit Monaten schauen wir während Fährfahrten immer wieder aufs Meer und warten auf Delfine. Noch nie haben wir welche in freier Wildbahn gesehen. Und glaubt mir, der Hafen Fremantles ist so ungefähr der letzte Ort, an dem ich meine erste Begegnung mit ihnen erwartet hätte. Weshalb ich auch so ausgerastet bin.

Nun sah auch Daniel die intelligenten Meeresbewohner den Hafen aufwärts schwimmen. Und freute sich. Die anderen Fährgäste haben übrigens nichts davon mitbekommen. Überglücklich, dass unser Tagesausflug schon mit so einem Highlight startete, beobachteten wir die kleine Familie, die dort ihre Bahnen zog. Bevor sie aus unserem Blickfeld verschwanden, sprang das Kleine nochmal aus dem Wasser in die Höhe.

Während der Überfahrt nach Rottnest ließen wir das Meer nicht aus den Augen. Eine Mitarbeiterin des Bootes verriet uns aber später, dass sie des Öfteren Delfine im Hafen oder kurz vor Rottnest sehen; im freien Meer hingegen so gut wie nie.

Erster Stopp: Fahrradverleih

Angekommen auf Rottnest, gingen wir zum Fahrradverleih und suchten uns Fahrräder und Helme aus (in Australien herrscht Helmpflicht). Die Fahrräder sind mit 8 Gängen ausgestattet und fahren erstaunlich gut. Ein Luxus, den wir in Südostasien nie erleben durften.

Wir schwangen uns auf die Räder und fuhren los. Nach wenigen Minuten waren wir raus aus dem Hauptörtchen am Bootsanleger und fuhren entlang der Küste. Wir legten viele kurze Stopps ein und bewunderten die Aussicht auf das Meer, die Strände und die zwei Leuchttürme der Insel.

Kurze Zeit später rief Daniel: „Quokkas!“

Wir schlossen unsere Räder zusammen und krochen ins Gebüsch. Dort halten sich die Kurzschwanzkängurus tagsüber am liebsten auf. Sie sind nämlich nachtaktiv. Also, eigentlich. Dass wir die niedlichen Beuteltiere nicht schlafend antrafen, ist kein Zufall: Auf Rottnest haben die Quokkas ihren Tagesablauf umgestellt, da es tagsüber ein Leichtes ist, Nahrung zu erbetteln. Normalerweise würden sie die allerdings nachts auf Nahrungssuche gehen.

Quokkas sind eigentlich nachtaktiv. Auf Rottnest haben sie ihren Tagesrhythmus allerdings umgestellt, um tagsüber von Touristen Nahrung zu erbetteln.

Wir näherten uns den Minikängurus und sie näherten sich uns. Sie warfen sich in Fotopose, indem sie sich aufstellten und ihre kurzen Vorderbeine vor ihrem Oberkörper hielten. Wir schossen Fotos und beobachteten ihr Verhalten.

Füttern und Streicheln ist strengstens untersagt und wird sogar mit einer 150-Dollar-Strafe belegt. Davon lässt sich der Großteil der Touristen jedoch nicht abschrecken. Kein Wunder, dass die Tiere mittlerweile handzahm sind und sogar von sich aus anfingen, an unseren Beinen zu lecken.

Wir fuhren weiter und kurze Zeit später fanden wir einen Strand, der uns zusagte. Wir sprangen zur Abkühlung ins Meer und aßen unser mitgebrachtes Lunchpaket.

Erfrischt und gestärkt schwangen wir uns wieder aufs Bike, denn die Zeit auf der Insel ist knapp bemessen: Für die 22 Kilometer lange Inselumrundung hatten wir gerade mal 5 Stunden Zeit; inklusive sämtlicher Stopps an Aussichtspunkten und Stränden.

Die Straßen auf Rottnest sind geteert, aber es geht oft hoch und runter. Zu Anfang noch machten wir uns lustig über entgegenkommende Radfahrer, die ihr Bike schoben. Später sollten wir feststellen, dass einem nach ständigem auf und ab die Beine den Dienst versagten und Schieben die einfachere Variante sein würde.

Wir genossen die Radtour über die Insel, auch wenn es ziemlich windig war. Die Straßen bilden einen Rundweg mit einer zusätzlichen Abzweigung zum weitesten Punkt der Insel (vom Bootsanleger aus gesehen). Als wir ungefähr auf der Hälfte der Abzweigung waren, fragten wir ein entgegenkommendes Pärchen, ob es sich noch lohne, weiter zu fahren. Ein klares „Ja!“ war die Antwort, denn auf den Cathedral-Felsen sitzen Seerobben. Na gut, also fuhren wir noch weiter.

Nach weiterem hoch und runter kamen wir dort an und teilten uns den Aussichtspunkt auf den Felsen mit auffällig vielen asiatischen Touristen, die allesamt mit dem Inselbus dorthin gefahren waren.

Wir beobachteten die Seerobben und fuhren nach einer kurzen Erholungspause wieder zurück zum Rundweg.

Auf der zweiten Hälfte des Rundwegs legten wir deutlich weniger Stopps ein. Wir wollten definitiv noch am Salmon Bay anhalten, denn dieser Strand wurde uns von einer Freundin im Hostel empfohlen. Es traf sich, dass kurz vor der Bucht der Parker Point liegt. Dieser wurde nämlich von der Frau am Bootsanleger in Fremantle genannt, als wir sie nach ihrem liebsten Ort der Insel fragten.

In der Little Salmon Bay waren wir für uns. Wir setzten uns an den Strand, aßen ein paar Snacks und fuhren weiter. Wir hatten keine Lust mehr, nochmal ins Wasser zu gehen und außerdem würde der Fahrradverleih schon bald schließen. Wenig später fuhren wir an der „richtigen“ Salmon Bay vorbei, die deutlich größer war. Der Strand und das Meer dort waren sauberer als in der Little Salmon Bay, aber wir wollten gar nicht mehr ins Wasser. Wir waren mit den beiden Stränden, an denen wir schwimmen waren, vollkommen zufrieden.

Wir fuhren zurück zum Fahrradverleih, gaben unsere Räder zurück und warteten am Bootsanleger, bis unsere Fähre zurück nach Fremantle fuhr. Wir waren total kaputt aber glücklich. Von Fremantle sind wir wieder mit dem Zug nach Perth gefahren.

Fazit

Rottnest hat uns super gefallen! Die vielen Sanddünen und der raue Wind gaben uns zeitweise das Gefühl, an der Nordsee unterwegs zu sein. Die weißen Strände und das türkise Meer hingegen erinnerten uns eher an die Karibik. Das Wasser ist sauber und erfrischend; im Gegensatz zu Perth gibt es auf Rottnest aber nicht so viele Wellen.

Tipps für Rottnest

Wir würden definitiv weiterempfehlen, die Insel mit dem Fahrrad zu erkunden, da die Busse nur eine Auswahl an Stopps anfahren und man sonst viel laufen muss oder einsame Ort sowie die Schattenplätze der Quokkas nicht sehen würde.

Ein Tag auf Rottnest ist zwar anstrengend, aber es lohnt sich. Denkt an Sonnencreme, denn die Sonne brennt dort extra stark. Auch Snacks und Essen solltet ihr mitbringen, denn außerhalb des Ortes am Anleger gibt es so gut wie keine Restaurants. Eure Wasserflaschen könnt ihr unterwegs auf der Insel auffüllen.

Der Tagesausflug von Perth ist sein Geld wert; wer länger bleiben möchte, kann sich auf Rottnest auch eine Unterkunft buchen.

Hier könnt ihr euch das Video zu unserem Tag auf Rottnest anschauen:

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