10 Tipps fürs richtige Packen

Die Vorstellung, auf Dauer mit einem Bruchteil seines Kleiderschrank durch die Welt zu reisen, ist für viele Menschen ein Albtraum. Ein noch größerer Albtraum ist es allerdings, sich mit mehr als 15 Kilogramm auf dem Rücken fortbewegen zu müssen. Also, zumindest für uns.

Was man mitnehmen möchte und wovon wie viel in den Rucksack kommt, ist so individuell wie jede Reise. Deshalb wollen wir euch auch keine in Stein gemeißelte Packliste vorstellen. Stattdessen erhaltet ihr Tipps, mit denen ihr anschließend eigenständig entscheiden könnt, was ihr mitnehmt und was bloß ein Platzfresser wäre.

1. Die Wahl des richtigen Rucksacks

Das richtige Packen geht schon beim Kauf des Rucksacks los. Und hier könntest du schon den ersten großen Fehler machen.

Die Größe eines für dich perfekten Rucksacks hängt nämlich nicht davon ab, wie viel du mitnehmen möchtest. Bei Wahl des Rucksacks sollte IMMER im Vordergrund stehen, dass er dir passt. Er sollte haargenau an deine Rückenlänge angepasst werden können. Nur so kann dein Rücken entlastet werden, indem du das Gewicht auf Hüften und Schultern verteilst.

Dafür ist es auch wichtig, dass du den Rucksack im Laden mit Gewichten (sind meistens vor Ort vorhanden) testest. Und zwar nicht nur kurz, sondern mindestens 15 Minuten. Je länger du den schweren Rucksack trägst, desto besser bekommst du eine Vorstellung davon, was auf Reisen auf dich zukommt und ob der Rucksack das Gewicht bequem verteilt oder nicht.

Auch wenn du groß bist, solltest du nicht unbedingt auf einen 70-Liter-Backpack (oder größer) zurückgreifen, denn man tendiert dazu, den Rucksack voll zu packen. Und da kommen wir auch schon zum nächsten Punkt.

2. Nie den Rucksack vollpacken

Packe deinen Rucksack nur zu 70 bis 80 Prozent voll. Das ist erstens besser für die Reißverschlüsse, da sie weniger unter Druck stehen.

Zweitens erleichtert es dir das Packen unterwegs, da die Klamotten auch noch reinpassen, wenn sie gerade mal nicht ordentlich zusammengerollt sind.

Und drittens hast du noch Platz für das ein oder andere Souvenir oder Kleidungsstück, das du im Vorfeld vergessen hast einzupacken.

3. So leicht wie möglich

Packe so leicht wie möglich. Die grobe Richtlinie lautet, man solle nie mehr als 15 Prozent seines Körpergewichts tragen. Das ist jedoch schon sehr großzügig angelegt.

Wenn du nicht gerade eine Camping-Ausrüstung mitnimmst, solltest du 13-14 kg für eine Reise durch verschiedene Klimazonen anpeilen und 10-11 kg für Reisen in warme Länder.

Weniger ist mehr!

4. Mit Plan zur Packliste

Mache dir beim Packen Gedanken, für wie viele Tage du packen kannst (oder willst). Aus den einzelnen Kleidungskategorien wählst du dann so viele Kleidungsstücke aus, wie du für diesen Zeitraum benötigst.

Packst du beispielsweise für 10 Tage, nimmst du 10 Mal Unterwäsche mit, dazu 7 Oberteile, 3 Shorts und ein Kleid. Du wirst nicht jeden Tag eine neue Hose anziehen, glaub mir.

5. Sprich dich mit deinem Buddy ab

Wenn du mit einem Buddy reist, sprich dich mit ihm ab. Wenn ihr beide für 10 Tage packt, könnt (müsst) ihr eure Wäsche gleichzeitig abgeben. Oder ihr macht zusammen eine Waschmaschine voll.

Auch Dinge wie Reiseapotheke, Spiele, Technik kann man absprechen und auf das Gepäck verteilen.

6. Neutrale Farben

Je besser Klamotten miteinander kombinierbar sind, desto praktischer sind sie. Am besten nimmst du neutrale Farben mit und einfache Schnitte.

(Frauen: Off-Shoulder-Tops mögen toll aussehen. Dafür braucht man dann aber einen trägerlosen BH und in Ländern, in denen man seine Schultern bedecken muss, braucht man zusätzlich ein Tuch, oder zieht etwas anderes an.)

T-Shirts und Tops aus Baumwolle eignen sich gut, da sie nicht so schnell stinken.

7. Das Zwiebelprinzip

In kälteren Klimazonen kannst du mehrere Lagen übereinander anziehen (und dann wieder ausziehen). Dies ist besonders auf Wanderungen sinnvoll, da man somit Gepäck spart.

Aus Top, T-Shirt, Langarmshirt (Funktionsshirt), Fleecejacke und Daunenjacke sind auf dem Annapurna Circuit, der so ziemlich alle Klimazonen von tropisch bis eiskalt abdeckt, folgende Kombinationen entstanden:

tropisch: T-Shirt (Es wird geraten seine Schultern zu bedecken, ansonsten wäre auch das Top denkbar gewesen)

windig: Funktionsshirt (ggf. mit T-Shirt drüber)

kühl: T-Shirt + Fleecejacke

kühl und windig: Funktionsshirt + Daunenjacke

kalt: Funktionsshirt + Fleecejacke

ab 4.000 Meter (eiskalt): Top, Funktionsshirt, T-Shirt, Fleecejacke, Daunenjacke

8. Klamotten rollen und in Packing Cubes

Halte deinen Rucksack ordentlich, indem du deine Klamotten aufrollst und in Packing Cubes verstaust. So sparst du Platz und viel Zeit, da du nicht lange suchen musst. Dreckige Klamotten kommen in einen separaten Beutel.

9. Schuhe

Im Prinzip brauchst du nur 2 Paar Schuhe: Flipflops und Sneaker. Wenn du etwas besonderes vorhast, wie z.B. Wandern oder regelmäßig zu laufen, nimmst du zusätzlich Wander- bzw. Laufschuhe mit.

10. Alles hat seinen Platz

Es ist wichtig, dass alles seinen Platz hat. So sparst du dir nämlich viel Sucherei.

Deine Regenjacke sollte beispielsweise immer am gleichen Ort und leicht zugänglich sein, damit du unterwegs nicht erst noch deinen halben Rucksack auspacken muss, wenn es plötzlich in Strömen regnet.

Dieses System solltest du nicht nur für Klamotten verwenden, sondern auch für alles andere.

Wertsachen gehören in deinen Tagesrucksack oder eine kleine Tasche, wo sie nicht so schnell geklaut werden können und du immer weißt, wo sie sind. Ladekabel kommen an den gleichen Ort wie Ersatzakkus und anderes technisches Zubehör.

 

Wir hoffen, die Tipps helfen dir, deine eigene Packliste zu erstellen.

Denk dran: Weniger ist mehr und sinnvolle, vielseitige Dinge sind auf Reisen Gold wert!

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