Wie war eigentlich Nicaragua so?

Vielleicht habt ihr euch gewundert, vielleicht auch nicht. Wir waren knapp 3 Wochen in Nicaragua und statt eines Fazit-Posts kam erst einmal dieser Bericht über unseren Tag im Nationalpark in Costa Rica. Aber jetzt wollen wir Nicaragua noch einmal Revue passieren lassen.

León vs. Granada?

León war unser erster Stopp in Nicaragua. Wer unser youtube-Video über den Weg dorthin gesehen hat, weiß, dass wir keinen leichten Start in der Stadt hatten, da wir zum einen in den frühen Morgenstunden dort ankamen anstatt wie geplant spät abends und wir dann auch noch vor verschlossener Tür bei unserem Hostel sitzen mussten. Noch dazu kam, dass das Hostel trotz super Bewertungen überhaupt nicht klar ging und wir nach zwei Stunden dort schlafen wieder ausgecheckt haben. Theoretisch hätte es eine 24-Stunden Rezeption gegeben, theoretisch hätte es Frühstück geben sollen. Praktisch hat alles vorne und hinten nicht funktioniert, das Zimmer war total heruntergekommen, im Gemeinschaftsbad lag der Toilettendeckel in der Dusche und die Brille lag unbefestigt auf dem Klo. Wir sind nicht zimperlich, aber das war uns zuviel. Neues Hostel, neues Glück. Frisch geduscht haben wir die Stadt erkundet, aber so ganz gepackt hat sie uns nicht. Überall liegt Müll auf den Straßen und dass der bei Temperaturen über 30 Grad stinkt, ist kein Wunder. Die Häuserfronten sind heruntergekommen und es fahren viele Autos durch die Stadt, sodass es laut ist und nach Abgasen stinkt. Einzige Pluspunkte: Von León aus kann man Volcano Boarding Touren buchen und bis zum Strand sind es auch nur 30 Minuten!

Granada hingegen hat es uns angetan. Die Straßen und Gassen bezaubern mit Häusern im Kolonialstil und es ist deutlich sauberer als seine Konkurrenzstadt. Am ersten Abend gingen wir noch durch die Straßen und wunderten uns, wo denn die ganzen Leute sind. Wir waren leicht enttäuscht, dass in Granada so gar nichts los ist. Am nächsten Abend fanden wir dann heraus, dass es in der Stadt genau eine Straße gibt, in der sich abends alles abspielt: Bars, Essen, Straßenkünstler und Souvenirverkäufer sammeln sich dort. Vulkanmäßig kann man von Granada aus den Mombacho-Vulkan und den Masaya-Vulkan besuchen. Das besondere am Masaya durften wir persönlich erleben: Am Rande des Kraters stehend kann man die Magma im Vulkan erkennen. Leider war der Stand der Lava zu “unserer Zeit” relativ niedrig, sodass man kaum etwas erkennen konnte. Zudem drängelten sich die Touristen an den Aussichtspunkten, zu denen man gebracht wird, denn nach bereits 15-20 Minuten werden alle aus Sicherheitsgründen wieder heruntergekarrt. Sorry Granada, da gewinnt leider das Volcano Boarding in León.

Und die Hauptstadt?

Die Hauptstadt Managua haben wir auch besucht. Aber es war dort erstens nichts los und zweitens hatte sie auch so nicht viel zu bieten. Mehr braucht man dazu auch gar nicht sagen. Unser Tipp: Einfach mal auslassen.

Genauso wenig erwähnenswert ist aus unserer Sicht Ometepe. Ometepe ist eine Insel, die sich aus zwei Vulkanen in einem See in Nicaragua gebildet hat. Wir wollten gerne einen davon besteigen. Leider sind beide stets super matschig, sodass der Aufstieg nicht nur wenig Spaß macht, sondern auch gefährlich ist. Dazu kam das eh sehr schlechte Wetter, das wir in der Zeit dort hatten, sodass wir uns einfach mal ein paar Tage eine Auszeit gegönnt haben. Möchte man die Insel erkunden, muss man sich übrigens einen Roller ausleihen, beziehungsweise eigentlich sogar ein Quad, da die Hälfte der Insel aus schlecht befahrbaren Schotterpisten besteht. Rollerunfälle sind auf Ometepe keineswegs untypisch!

Weihnachten am Meer

Dann ging es weiter nach San Juan del Sur an der Pazifikküste. Die mit einem Shuttlebus von San Juan aus erreichbaren Strände laden zum Baden, Surfen und Relaxen ein. Insgesamt haben wir eine Woche in San Juan del Sur verbracht. Der ursprüngliche Grund, warum wir dorthin wollten, war neben der Möglichkeit zu surfen eine legendäre Party: Sunday Funday (Pool Crawl). In ganz Zentral- (und angeblich auch Süd-) Amerika wird von dieser Party gesprochen. Jeden Sonntag versammeln sich einige hundert Reisende und ziehen von Hostel zu Hostel, um dort zu feiern und in die Pools zu springen. Das Schicksal wollte es nicht anders: Weihnachten fiel 2017 auf einen Sonntag. Und da Weihnachten für uns ja eh anders ausfallen sollte als bisher, dachten wir uns, das wäre doch mal eine nette Abwechslung, einfach ab 1 Uhr Mittags mit zig anderen Reisegenossen zu trinken, Bierpong zu spielen, zu tanzen und zu feiern!

Zwei Tage später sind wir dann auch schon weiter nach Costa Rica gefahren und da geht die Geschichte dann weiter. 😉

Und wie fanden wir es?

Gut! Man muss sagen, wir hatten hohe Erwartungen an Nicaragua. Viele sagten uns, es sei günstig, nicht super touristisch und entsprechend authentisch. Das war auch unser Eindruck. Nicaragua ist landschaftlich interessant aufgrund der Vulkane, hat nette Strände zu bieten, ausgefallene “Touristenattraktionen” und es ist wirklich sehr günstig! Was uns leider erschrocken hat, ist wie unbekümmert die Einheimischen sich in manchen Situationen verhalten. Ständig wird Müll auf den Boden oder aus dem Busfenster geworfen. Ein Kind pinkelt im Supermarkt auf den Gang. Kinder stehen auf den Sitzen im fahrenden Bus (und der kann wirklich sehr abrupt mal abbremsen!), die Mütter kümmert das überhaupt nicht; sie schenken nur ihrem Handy Beachtung. Busse lassen die Motoren laufen, auch eine Stunde vor Abfahrt schon. Ein bisschen mehr Umweltbewusstsein und weniger Ignoranz würde dem Land und vor allem der Landschaft gut tun. Trotzdem sagen wir danke für eine schöne Zeit, Nicaragua!

Bis dann,

Jordana & Daniel

 

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