Unser Fazit zu Guatemala
Wie, es ist schon wieder Zeit für einen Fazit-Post? Tja, das ist eben Mittelamerika. Die Länder sind relativ klein und gut zu bereisen und Länder wie Belize und Guatemala bestehen zu einem Großteil aus Natur. Schöner Natur.
Als wir uns im Vorfeld über Guatemala informierten, schlugen die Alarmglocken: Überall wird berichtet, wie unsicher und gefährlich das Land ist. Die Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes, die ja generell ein guter Anlaufpunkt für Informationen über ein Land sind, lesen sich wie ein Krimi. In Mexiko lernten wir jedoch viele Reisende kennen, die ebenfalls nach Guatemala wollten oder sogar schon dort waren. Ihre Einschätzung lautete: Die Sicherheit in Touristenzentren wie Flores und Antigua sei kein Problem; in Guatemala-Stadt müsse man jedoch echt aufpassen.
Flores
Der erste Stopp nach der Grenze von Belize ist Flores. Flores liegt als Insel in einem See. Die Stadt ist zwar klein, aber gut besucht, da sie als Ausgangspunkt für die Besichtigung der Maya-Ruinen von Tikal gut geeignet ist. Hier merkt man den großen Unterschied zu Südostasien: Während in Asien alles auf eigene Faust mit dem Roller erkundbar ist, muss man in Guatemala (und Mittelamerika allgemein) stets eine Tour oder einen Shuttle buchen. Die einzige Alternative wäre ein Mietwagen und die sind einerseits teuer und werden Gerüchten zufolge oftmals aufgebrochen.
Wir haben uns im Falle von Tikal für das Programm Shuttle + Führer entschieden, da die geführte Tour nur rund 2 Euro mehr als der Shuttle alleine kostete und ein bisschen zusätzliches Wissen ja nie schadet. Nach der Buchung haben wir die Reiseagentur mal gegoogelt und siehe da: Nur einer von fünf Sternen und zahlreiche Berichte über Überfälle auf die Shuttles, die Guides hätten keine Ahnung und die Passagiere mussten extra zahlen, wenn sie nicht 30 Kilometer zu Fuß laufen wollten. Ohaaa. Die Bewertungen waren allerdings aus dem Jahr 2011. Dass sich seitdem einiges getan hat, durften wir Gott sei Dank den Tag darauf erfahren. Pünktlich um kurz nach 8 Uhr morgens wurden wir eingesammelt und bis an die Pforte gebracht. Der Englisch und Spanisch sprechende Guide hatte nicht nur Ahnung sondern auch Humor. Die Tour dauerte gute 4 Stunden, der Park war relativ leer. Und das, obwohl man uns empfohlen hatte, schon um 4.30 Uhr zu fahren, weil zu späterer Stunde die archäologische Stätte absolut überlaufen sein würde. Wir wurden zuverlässig wieder abgeholt und heile zurück zum Hostel gebracht. Abends nahmen wir den Shuttle nach Antigua.
Antigua
Von Antigua versprachen wir uns viel. Überall hieß es, der-und-der wollte nur zwei Nächte bleiben und blieb dann vier Wochen. Wie immer buchten wir zunächst 2 Nächte. Eine ist zu wenig und wenn es nicht so schön ist, muss man nicht direkt eine Woche dort hausen. Die Unterkunft gefiel uns und Antigua auch. Die süße historische Stadt ist von drei Vulkanen umgeben: Volcano de Agua, dem aktiven Volcano Fuego, der mehrmals täglich ausbricht, und Volcano Acatenango (den Namen google ich gerade zum 10ten Mal, weil ich immer wieder vergesse, wann welcher Vokal kommt). Den Acatenango kann man besteigen. Die Tour geht über Nacht und auf 4000 Meter Höhe, wo es zu Minusgraden und Schnee kommen kann. Zusätzlich kann einem die Höhenkrankheit zu schaffen machen. Doch die Mühe lohnt sich: Nachts sieht und hört man ständig den Nachbarvulkan Fuego ausbrechen. Leider leider fühlten wir uns während unserer Zeit in Antigua nicht hunderprozentig fit, da wir von der Nachtfahrt im auf 15 Grad klimatisierten Bus angeschlagen waren. Deshalb mussten wir uns gegen die Tour auf den Acatenango entscheiden. Hinzu kommt, dass viele Touren in diesen Tagen abgesagt werden mussten, da das Wetter dort oben miserabel war.
Unsere 5 Tage in Antigua haben uns trotzdem sehr gut gefallen. Die Stadt überzeugt mit süßen Gassen und bunten Häusern, gutem Essen und als Bonuspunkt hatte unser zweites Hostel einen Whirlpool und die Atmosphäre war dort sehr familiär.
Unser Bauchgefühl
Die ganze Zeit in Guatemala haben wir uns absolut sicher gefühlt. Hätten wir unsere „Wertsachen“ nicht öffentlich bei uns tragen wollen, gäbe es ja keinen Vlog. 😉 Die Menschen sind freundlich und das Spanisch der Guatemalteken ist eins der verständlichsten in Zentralamerika. Wenn man einen Spanisch-Sprachkurs machen möchte, dann am besten in Guatemala!
Unser einziger Kritikpunkt: Guatemala hat den Ruf, erschwinglich zu sein, doch ganz so günstig, wie wir uns es dort vorgestellt hatten, war es dann doch nicht. Ansonsten hat uns das Land sehr gut gefallen und da wir den Acatenango noch nicht besteigen konnten, haben wir ja noch eine Rechnung mit Guatemala offen.
Bis bald,
Jordana & Daniel