La Cucaracha

In Valladolid entschieden wir uns für eine kleine, niedliche Unterkunft, die super Bewertungen hat und uns mit 4,50 Euro pro Nacht und Person überzeugen konnte. Bei unserer Ankunft wurden wir vom Besitzer mit einem Bier in Empfang genommen. Er erzählte uns viel über sich selbst und wie es dazu kam, dass er das Gästehaus mit aktuell drei Zimmer eröffnet hat. Auch sein Wissen über die Kultur der Maya teilte er mit uns – alles natürlich auf Spanisch, gemischt mit ein paar mayanischen Wörtern. Sagen wir mal, zwei Drittel haben wir verstanden, den Rest haben wir versucht, uns über Mimik und Gestik herzuleiten.

Als es gefühlt 22 Uhr war und tatsächlich 19.30 Uhr (die Zeitverschiebung und die früh untergehende Sonne haben uns in Kombination mit unserem frühen Abendessen so richtig aus der Bahn geworfen), verzogen wir uns auf unser Zimmer. Im Erdgeschoss, mit einem Spalt neben dem Fenster. Da dauerte es nicht lange und wir fanden die erste Kakerlake. Eine Kakerlake ist keine Kakerlake, das wissen wir von unseren Asienreisen. Als jedoch wenig später die zweite an der Zimmerwand entlang auf uns zusteuerte, ging Jordana zum Besitzer der Unterkunft und fragte nach der Chemiekeule (Kakerlakenvernichtungsspray, man möchte die nicht unbedingt unter den Schuhen haben). Zwei Kakerlaken sind definitiv zwei zu viel. Josué entschuldigte sich vielmals und begann (diesmal wirklich 22 Uhr), die Oberseite unseres Zimmers mit Chemie zu bearbeiten, da die Kakerlaken von der Gartenmüllhalde des Nachbarns über das Dach zu uns kamen. Danach hatten wir Ruhe.

Tag 2

An Tag zwei sind wir 5 Kilometer zu einer Cenote gewandert, um dort Abkühlung von der heißen mexikanischen Sonne zu finden. Eine Cenote ist ein tiefes Felsloch, in dem sich Wasser befindet und die zum Schwimmen aufbereitet wurde. Das Wasser ist angenehm kalt und die kleinen Welse, die dort ebenfalls schwimmen, knabbern an den Füßen, wenn man sie ruhig genug hält.

Zurück sind wir wieder zu Fuß gegangen. Der Plan war es eigentlich, ein Taxi zu nehmen, aber nachdem wir uns Burger und Bier beim Restaurant an der Cenote gegönnt hatten, sagte uns unser Gewissen: “Das schafft ihr auch zu Fuß!” Abends hat uns Josué, der Besitzer der Unterkunft, durch Valladolid geführt und uns geschichtliche Kuriositäten zu Gebäuden erzählt. Vorher noch, hat er erneut unser Zimmer und das Dach eingesprüht, damit wir die Nacht ohne Kakerlaken auskommen. Das hat jedoch nicht so ganz funktioniert. Zurück in unserem Zimmer fanden wir direkt eine tote Kakerlake. Na okay. Dann kam die nächste in unser Zimmer und wir fanden, die Chemie hat doch recht wenig gebracht. Vor der Tür lief schon die nächste herum. Als Daniel eine (zwar tote) in einem seiner Beutel fand, stand für uns fest: Wir müssen unser gesamtes Gepäck durchsuchen und nichts wie weg hier. Gesagt, getan, Gott sei Dank nichts mehr gefunden. Als wir mit dem Packen fertig waren, kam auch Josué wieder. Wir erklärten ihm die Lage. Er entschuldigte sich vielmals und wir versicherten ihm, dass es uns auch Leid tut und es selbstverständlich nicht seine Schuld ist. Er war ein toller Gastgeber und wir haben uns dort echt wohl gefühlt, doch leider nicht in dem Zimmer. Mit Sack und Pack sind wir dann nach schon 15 Kilometern, die wir an dem Tag schon gemacht hatten, noch die 2 Kilometer in die Stadt gezogen und haben dort bei einer Unterkunft nachgefragt, ob sie noch ein Zimmer hätten. Wir hatten Glück, denn in Mexiko sind viele Hostels schon Tage im Voraus ausgebucht. Das Zimmer lag im ersten Stock und hatte sogar eine Klimaanlage – für uns ein Luxus und für Kakerlaken ein eher unbeliebtes Terrain. Somit konnten wir beruhigt einschlafen.

Bis bald,

Daniel & Jordana

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